Die VNG AG mit Hauptsitz in Leipzig ist ein Unternehmensverbund für Gas und Gasinfrastruktur mit über 20 Gesellschaften in Deutschland und Europa. Der Konzern bündelt die Aktivitäten in den Geschäftsbereichen Handel & Vertrieb, Transport, Speicher sowie Biogas. Basierend auf diesen Kernkompetenzen richtet VNG ihren Fokus dabei verstärkt auf den Aufbau eines nachhaltigen, versorgungssicheren und zunehmend klimaneutralen Energiesystems für die Zukunft.
„Mit unserer 2030+ Strategie möchten wir proaktive Gestalter der Energiewende sein“, so Nadine Sieler, Business Partner Personal bei der VNG. „Und eine ganzheitlich gedachte Zukunftsstrategie umfasst natürlich auch die Arbeitswelt der VNG“.
Um ein klareres Bild zu Zukunftstrends und -tendenzen zu erhalten, wurde workingwell als New Work Experte ins Boot geholt. Der Zukunftsbericht VNG NEXT WORK sollte Antworten auf die Frage, wie der Konzern ab 2027 arbeiten möchte, liefern. Mithilfe unterschiedlicher Analysen und Workshops entstand ein ganzheitliches Bild zur Zukunft der Arbeit bei VNG.
Die workingwell New Work Expertinnen, Chiara Polverini und Damaris Dargel, ließen in einem anschließenden Gespräch mit Nadine Sieler (VNG AG), noch einmal den Prozess und die wichtigsten Erkenntnisse aus der gemeinsamen Arbeit Revue passieren.
Das waren die wichtigsten Fragestellungen
Inmitten der Corona-Pandemie im Mai 2021 startete das gemeinsame Projekt. Die folgenden Aspekte standen bei der grundlegenden Frage nach der Zukunft der Arbeit bei VNG im Fokus:
- Wie arbeitet der Konzern ab 2027 und welche Funktion wird das Büro haben?
- Wie kann eine crossfunktionale Zusammenarbeit, die die Funktionalität aller Unternehmensbereiche unterstützt, realisiert werden?
- Braucht jeder Mitarbeitende einen eigenen Arbeitsplatz oder ist Desk Sharing eine gute Option?
- Wie können nachhaltige Lösungen nicht nur in der Architektur des zukünftigen Gebäudes verankert, sondern auch in der Flächennutzung integriert werden?
- Welche Fähigkeiten brauchen unsere Führungskräfte, um eine Veränderung für die Mitarbeitenden bestmöglich zu unterstützen?
- Welche Services können das Wellbeing der Mitarbeitenden positiv beeinflussen?
So gelang ein realistischer Blick in die Zukunft
„Wenn man so weit in der Zeit vorausschauen möchte, ist es wichtig, visionär zu sein und die Vordenker des Unternehmens an einen Tisch zu bringen“, so Damaris Dargel, Workplace Strategy & Wellbeing bei workingwell.
Deshalb sollte auch bei der VNG eine klare Unternehmensvision und ein gemeinsames Verständnis zu langfristigen Unternehmenszielen die Basis ihres Veränderungsprojekts sein. Als weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor wurde eine ganzheitliche Betrachtung der Arbeitswelt identifiziert. Damit wurde noch einmal dargelegt, dass sich der Raum nie losgekoppelt von Mensch und Kultur betrachten lässt. Denn die beiden Dimension sind eng miteinander verwoben und räumliche Veränderung lässt sich in den meisten Fällen nur mit einer kulturellen Anpassung erfolgreich realisieren. Auch eine intensive Einbindung der Mitarbeitenden und eine transparente Kommunikation wurde im Zukunftsbericht verankert.
„Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Akzeptanz und Begeisterung für ein Veränderungsprojekt nur entsteht, wenn die Menschen mit auf den Weg genommen werden,“ so Chiara Polverini, New Work Culture bei workingwell.
Eine breit angelegte Onlineumfrage auf Unternehmensebene konnte ein vollständiges Bild zu Arbeitsweisen und -bedarfen skizzieren. Und mit einer anschließenden intensiven Beobachtung der Flächen am VNG Standort, konnten die Erkenntnisse noch einmal validiert werden. Hier war es sehr wichtig, alle Dimensionen eingehend zu betrachten, Abhängigkeiten zu erkennen und alle Erkenntnisse mit der Vision, den Trends und konkreten Anforderungen zu verheiraten. Denn eine holistische Herleitung schafft bei Führungskräften und Mitarbeitenden Vertrauen und Verständnis.
Die Transformation der Arbeitswelt als Teil der Unternehmensstrategie
„Ein so langfristig angelegtes Projekt bietet für Unternehmen eine einmalige Chance, auf dem Weg zur räumlichen Transformation, die Kultur zu etablieren und wichtige Maßnahmen zu implementieren und anzupassen“, erläutert Chiara Polverini. „So sind die Mitarbeitenden eher bereit, die Veränderung als konstanten Bestandteil der unternehmerischen Entwicklung zu verstehen und als selbstverständlich anzunehmen.“
Wichtig dabei ist es, Unternehmen mit der langfristigen Perspektive nicht zu überfordern. Das gelingt, indem man bereits existierende Projekte, Arbeitsgruppen usw. versteht, sinnvoll integriert und diese in die Zukunftsvision einbettet. So entsteht sowohl beim Management als auch bei den Mitarbeitenden nicht das Gefühl, dass bereits Existierendes überholt oder nichts wert ist, sondern man knüpft konsequent daran an.
Die zukünftigen Bedürfnisse der Mitarbeitenden erkennen
Unter Berücksichtigung der zuvor ermittelten Zukunftstrends wurden in zwei interaktiven Workshops mit einer repräsentativen Mitarbeitenden-Gruppe VNG-spezifische Zukunfts-Personas definiert. Repräsentative Mitarbeitende, die heute und zukünftig die Arbeitswelt der VNG bestimmen, wurden so mit ihren speziellen Tätigkeiten und Bedürfnissen im beruflichen und privaten Kontext zum Leben erweckt. „In unseren Workshop-Sessions konnten wir gemeinsam durchspielen, welche Veränderungen im Hinblick auf die Arbeits- und Verhaltensweisen im Rahmen des Veränderungsprozesses zu erwarten sind“, so Nadine Sieler. „Insbesondere die digitale Transformation, die sich durch die Corona-Pandemie noch einmal enorm beschleunigt hat, spielte hier eine große Rolle.“
Als „Realitätscheck“ wurden die Personas im Rahmen von „Persona Journeys“ durch einen typischen Arbeitstag geschickt. So konnte gut dargestellt werden, welche Arbeits-, Service und Technologie-Angebote sie nutzen, welche räumlichen Anforderungen sie haben und welche Herausforderungen auftreten können. Eine „Persona Journey“-Map gab dabei einen finalen Überblick über den Bedarf der unterschiedlichen Personas hinsichtlich Kultur, Raum, Technologie und Services und ermöglichte eine erste Indikation für ein Zukunftskonzept.
Das sind die wichtigsten Learnings für die VNG
„Der Zukunftsbericht hat heute einen sehr hohen Stellenwert für die zukünftige strategische Ausrichtung der VNG“, berichtet Nadine Sieler (VNG).
In seiner Ganzheitlichkeit ist VNG NEXT WORK ein wesentlicher Indikator für zukünftige Arbeitsweisen, die Gestaltung einer neuen Arbeitswelt und die Wahl neuer Immobilien.
Die Erkenntnisse lieferten auch kurzfristige Antworten auf die Frage wie nach der Coronazeit gearbeitet werden soll. So kristallisierte sich die hybride Zusammenarbeit als zukünftige Arbeitsform heraus. Zudem wurde die Schaffung eines gemeinsamen Mindsets für aktivitätsbasiertes Arbeiten priorisiert. In Pilotierungsflächen soll Desk Sharing und aktivitätsbasiertes Arbeiten nun erprobt werden.
Übergeordnet waren die Ergebnisse aus der Onlineumfrage und der anschließenden Workshops äußerst wichtig, um einerseits aktuelle Arbeitsweisen zu identifizieren und andererseits Trends und Wünsche der Mitarbeitenden berücksichtigen zu können. Die zentralen Learnings waren:
- Die VNG wird weiterhin hybrid arbeiten.
- Die Mitarbeitenden werden an 2-3 Tagen pro Woche ins Büro zurückkehren und die restliche Zeit weiterhin die Möglichkeit haben von Home-Office zu arbeiten.
- Die aktuelle Bürostruktur bildet momentan nicht die tatsächlichen Arbeitsweisen ab, hier wird es zukünftig Handlungsbedarf geben.
- Desk Sharing und aktivitätsbasiertes Arbeiten soll eingeführt und umgesetzt werden.
- Nachhaltigkeit und eine effiziente Nutzung der Büroflächen stehen für die VNG im Fokus.
Und wie arbeitet Ihr Unternehmen in 2027?
Stehen auch Sie aktuell vor der Frage, wie die Zukunft Ihrer Arbeitswelt aussehen soll? Unser Expertenteam von workingwell bietet Ihnen gern Hilfestellung bei Ihren Zukunftsfragen.
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