Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug auch in Architektur und Design. Je weiter sich die Technologie entwickelt, desto größer auch ihr Einfluss auf Architektur- und Designprojekte. Für einige Architekten und Designer ein Segen, für andere ein Fluch. Unser Workplace-Desinger Igor Bialorucki teilt seine persönliche Meinung zu den Chancen, aber auch Gefahren beim Einsatz von KI im Designprozess.
Igor, ist KI im Architektur- und Designbereich bereits relevant?
Ja, auf jeden Fall! KI bietet unzählige Möglichkeiten und wird bereits von Architekten und Designern unterstützend eingesetzt. Viele nutzen sogenannte „Text-to-Image Generators“ und „AI Rendering Plugins“. Dall-E oder MIDJOURNEY sind beispielsweise bedeutende Tools zur Visualisierung. Ich denke, es ist wichtig sich frühzeitig mit den Potentialen, aber auch Herausforderungen von KI auseinanderzusetzen – einerseits um wettbewerbsfähig zu bleiben, andererseits aber auch um mögliche Fallstricke zu kennen.
Wo siehst Du den Nutzen von KI genau – vor allem in Bezug auf Deine Arbeit als Workplace-Designer?
Gerade im Kreativprozess – also dem Design moderner Arbeitswelten – ist die Einbindung von KI immens hilfreich. Durch die Möglichkeit Ideen und Entwürfe auf Knopfdruck zu visualisieren, erhält man schnell eine Vorstellung und kann einen Realitätscheck machen. Einen echten Mehrwert bietet KI auch bei der Zusammenarbeit mit Kunden. Abstimmungen können erheblich erleichtert werden, da schnell Bilder erzeugt werden können, um räumliche Stimmungen, Designrichtungen oder Ausstattungsideen zu illustrieren. So ist KI gerade auch während des Angebotsprozesses und in frühen Projektphasen sehr hilfreich, da wir erste Ideen und Designrichtungen präsentieren können und in vielen Fällen zunächst einmal Möglichkeiten und gemeinsame Vorstellungen abgleichen können. Und das, ohne großen Aufwand und hohe Kosten.
Aber auch im Projektmanagement kann KI eine echte Bereicherung sein – gerade im Risiko- und Kostenmanagement. Das Controlling in umfangreichen Projekten ist mitunter so komplex, dass KI hier eine sinnvolle Ergänzung und Entlastung bieten kann.
Und was ist mit dem Fluch – also den kritischen Seiten der KI?
Ich denke, es ist unausweichlich sich mit den Möglichkeiten von KI in Architektur und Design auseinanderzusetzen. Aber es ist auch wichtig, den kritischen Blick bei der Nutzung dieser Technologien zu wahren. Manchmal fühle ich mich bei der Anwendung etwas zwiegespalten. Einerseits bin ich überwältigt von den Unmengen an Ergebnissen, die innerhalb von Minuten produziert werden können. Andererseits sehe ich auch viele „nutzlose“ Inhalte. Wenn ich beispielsweise MIDJOURNEY einsetze, erhalte ich schnell Ergebnisse, muss aber gleichzeitig viel Zeit in die Sichtung der Ergebnisse investieren. Die Herausforderung für uns als Arbeitsplatzdesigner beseht also darin, die Komplexität kritisch zu betrachten und zu reduzieren. So liegt es letztlich in unserer Hand das am besten geeignete Ergebnis – entsprechend des Projektbedarfs und -umfangs – auszuwählen.
Um es auf den Punkt zu bringen: KI ist nur so gut wie der Designer, der sie steuert. Daher mein Rat: KI sollte ein Tool sein, das die eigene Kreativität unterstützt – aber nicht ersetzt.
Und was ist Ihre Meinung zu KI? Igor freut sich darauf, mit Ihnen zu diskutieren: igor.bialorucki@workingwell.com
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