Projekt, 17.02.2025

Workplace-Transformation: „Die entscheidende Dimension ist der Mensch.“  

Hagen Moerbel, Head of Workplace Management, verantwortet bei Boehringer Ingelheim das Transformationsprojekt „Smart Working Plus“. Mobil, digital, nachhaltig und flexibel – auf diesen vier Bausteinen basiert das neue Arbeitsplatzkonzept des Pharmaunternehmens, das nun sukzessive auch am Standort in Ingelheim ausgerollt wird. Unsere Change- und Kommunikationsexpert:innen unterstützen Boehringer Ingelheim auf diesem Weg und stellen sicher, dass alle Mitarbeitenden auf dem Weg mitgenommen werden. Wir haben Hagen Moerbel zur Rolle des Büros in der hybriden Arbeitswelt und zur Campusstrategie des Unternehmens befragt.  

Hagen, wie sieht für Dich ganz persönlich ein einladendes, inspirierendes Arbeitsumfeld aus? 
Wenn ich mir ganz frei etwas wünschen könnte, dann wäre das ein Raum mit viel Raumhöhe, interessanten Aussichten und einer Ausstattung, die mich und die anderen Menschen dazu einlädt in einen Austausch zu kommen. Ich hatte einmal in Berlin ein Treffen mit einem New Work Unternehmen, das eine ehemalige Fabrikhalle als Büro genutzt hat – das hat mir sehr gut gefallen. Hohe Decken, tiefe Fenster, mitten in einem Viertel, in dem Kreativität und ein besonderer Spirit spürbar war – das war toll. 

In Zeiten der hybriden Arbeit: Welche Bedeutung hat in Deinen Augen das zentrale Büro (noch) für ein Unternehmen? 
Eine ganz wichtige Rolle, denn im Büro kommen Menschen zusammen und können mit allen Sinnen in den Austausch kommen. Das hat eine ganz andere Qualität als Online-Meetings. Das braucht es nicht immer, aber mehr, als ich es aktuell beobachte.  

Return to Office: Wie siehst Du die Entwicklung, dass viele Konzerne ihre Mitarbeitenden per Anweisung zurück ins Büro holen?  
Diese Anweisung ist eine Intervention, die man machen kann. Ich bevorzuge andere Wege, um die Wichtigkeit aufzuzeigen. Aber ja, wenn andere Maßnahmen nicht wirken, dann ist so eine Vorgehensweise nachvollziehbar. 

Ihr seid bei Boehringer Ingelheim dabei eure neue Campus-Strategie einer smarten Arbeitsumgebung auch auf eure Standorte in Deutschland auszurollen. Was steckt dahinter? 
Wir wollen die Flächen der Bestandsgebäude so anpassen, das die veränderten Bedarfe, gerade auch nach der Pandemie, besser abgebildet werden. Wir möchten eine Balance zwischen offenen und geschlossenen Flächen, sowie kleinen und großen Räumen. Dabei setzen wir auf das „Nachbarschaftskonzept“, also ein Team bekommt eine definierte Fläche mit den o.g. Bausteinen zur Verfügung gestellt. Das ist wie eine Ökosystem das für unterschiedliche Tätigkeiten unterschiedliche Räume anbietet, basierend auf einem gemeinsamen Sharing. 

Was ist so innovativ an diesem Konzept? 
Eigentlich nicht viel – es ist nur die konsequente Umsetzung der Ideen zu New Work, diese wurden schon in den 70er Jahren entwickelt. Ich würde eher den Begriff „nachhaltig“ wählen, denn durch das neue Konzept und die Anpassungen, können die Bestandsgebäude nachhaltig genutzt werden und tragen so einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO2 Belastung bei. 

Wie macht ihr eure innovative Campus-Strategie im Unternehmen erlebbar? Wie wird das Konzept mit Leben erfüllt? 
Wir hatten die ersten Smart Working Gebäude schon vor ca. 8 Jahren eröffnet und so kennen viele Mitarbeitende diese Flächen bereits. Zusätzlich laden wir zu unterschiedlichen Events ein, so haben wir in einem Gebäude eine „Test-Fläche“ erstellt, die von den Mitarbeitenden genutzt werden kann und so können sie selbst erleben, wie die Flächen auf sie wirken. 

Welche Rolle spielen dabei die Perspektiven: Raum, Kultur, Technik und Service? 
Es braucht alle genannten Dimensionen, doch die entscheidende Perspektive ist der Mensch und die Kultur. Darauf legen wir bei unseren Aktivitäten auch unseren Schwerpunkt.  

Wie führt ihr die Beteiligten durch den Wandel? Wie stellt ihr sicher, dass die Mitarbeitenden sich verstanden und abgeholt fühlen?  
Wir arbeiten mit ernannten Change-Botschaftern, diese sind für uns die Multiplikatoren und kennen ihre Teams und Kollegen sehr genau. Wir versuchen so weit als möglich die individuellen Bedarfe der Mitarbeitenden zu realisieren, gleichzeitig setzen wir auch definierte Standards um. 

Konkret: Was wünschen sich eure Mitarbeitenden von ihrem Arbeitsplatz? Haben Sie bei euch Mitgestaltungsmöglichkeiten? 
Gerade bei dem Thema Gestaltung können wir flexibel sein – sei es bei der Farbigkeit oder auch bei speziellen Möbel. Die Architektur und die Flächen, das kommt von uns. Es gibt noch ganz viele andere Details, das würde diesen Rahmen aber sprengen. Wichtig ist mir, dass wir einen regelmäßigen Austausch haben und erst einmal alle Punkte gehört werden. Wir wollen verstehen, was unsere Kolleg:innen für Wünsche und Ideen haben. 


 

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